Drei Africa Twin-Versionen stehen zur Auswahl. Erstens das „pure“ Standardbike ohne ABS und ohne Fahrhilfen. Zweitens mit einem ABS-System, das für Offroad-Betrieb am Hinterrad abschaltbar ist, und der regelbaren Traktionskontrolle „Honda Selectable Torque Control“ (HSTC). Und drittens mit Hondas einzigartigem DCT-Doppelkupplungsgetriebe, plus HSTC sowie dem (abschaltbaren) ABS-System.
Kompakter Antrieb
Um kompakte Abmessungen im Bereich der Zylinderköpfe zu ermöglichen, wurde auf die Vierventil-Unicam-Bauweise (wie bei den CRF250R/450R-Crossern bzw. den VFR1200- und Crosstourer-Modellen) zurück gegriffen. Damit wird zu praxistauglicher Leistungsausbeute und mechanischer Zuverlässigkeit eine raumsparende Bauweise ermöglicht, weil nur eine Nockenwelle (statt zwei bei DOHC-Bauweise) zum Einsatz kommt. Eine Doppelzündung sorgt dazu für stabile und saubere Verbrennung. Das neu entwickelte Viertakt-Zweizylinderherz der Africa Twin soll mit hoher Laufkultur glänzen, sowie mit kraftvoll linearer Leistungs- und Drehmomententfaltung über das gesamte Drehzahlband. Eine Kurbelwelle mit 270-Grad-Kröpfung unterstützt die charakterstarke Auslegung ebenso wie eine hohe Traktion am Hinterrad. Zwei Ausgleichswellen helfen dabei, unerwünschte Vibrationen im Zaum zu halten und die Laufkultur zu unterstützen
Unicam-Technik, 250 mm Bodenfreiheit
Die dank der Unicam-Technik moderate Bauhöhe des Motors erlaubt eine Einbaulage, die dem Packaging des Gesamtfahrzeugs wie auch der Bodenfreiheit (stattliche 250 mm) zu Gute kommt, was von Bedeutung ist, weil sämtliche Komponenten und Anbauteile nicht nur auf die Ästhetik, sondern auch auf die Fahrdynamik Auswirkungen haben. Die Wasserpumpe ist geschützt im Gehäuse auf der Kupplungsseite integriert und wird über eine der Ausgleichswellen mit angetrieben, ebenso wie die Pumpe für den Ölkreislauf.
Auch das raumsparende Design des Kurbelgehäuses trägt zu kompakten Abmessungen bei. Präzises Feeling beim Gangwechsel, sicheres Einrasten und beste Bedienbarkeit sollen das Sechsganggetriebe auszeichnen, dessen Schaltklauenkonstruktion den MX-Modellen CRF250R/450R entlehnt wurde. Die Kupplung soll sich ebenfalls leicht und feinfühlig bedienen lassen. Dazu haben die Honda-Ingenieure einen Anti-Hopping-Mechanismus integriert, damit bei engagiertem Einsatz der Motorbremse oder sportlichem Herunterschalten ein Stempeln des Hinterrads erst gar nicht auftritt.
3 Versionen der neuen Africa Twin
Honda bietet die neue Africa Twin in drei Versionen an. Das Standardmodell für Puristen wird ohne ABS und ohne elektronische Fahrhilfen offeriert. Für Kaufinteressenten, die sich moderne Assistenzsysteme wünschen, ist die CRF1000L mit ABS und Traktionskontrolle lieferbar. Das „Honda Selectable Torque Control“ System (HSTC) offeriert vier Setup-Einstellungen (Level 1, 2, 3 und Aus) für die Traktionskontrolle, dazu kann das ABS am Hinterrad speziell für Offroad-Fahren auf losem Untergrund abgeschaltet werden, damit der Fahrer nach Bedarf das Hinterrad blockieren kann. Die dritte Africa Twin-Variante schließlich kommt vollausgestattet mit DCT-Doppelkupplungsgetriebe, HSTC und (abschaltbarem) ABS.
Doppelkupplungsgetriebe DCT mit eigener Abstimmung für die neue Africa Twin
Ein Doppelkupplungsgetriebe wird im Motorradsektor derzeit einzig und allein von Honda angeboten. Im MT-Fahrmodus (Manual Transmission) bleibt es dem Fahrer überlassen, die Gangwahl manuell über Drucktasten am linken Lenkerende vorzunehmen. Im AT-Fahrmodus, in dem das System automatisiert die Gänge auswählt, einlegt und wechselt, kann zwischen zwei Gangstufen (D und S) vorgewählt werden. D stellt einen optimalen Kompromiss aus komfortbetonter Allround-Fahrweise und günstigem Benzinverbrauch dar. Beim S-Modus für sportliche Fahrweise stehen drei Wahlmöglichkeiten für das automatisierte Schaltverhalten offen: S1, S2 und S3. Der Fahrer kann allerdings jederzeit eingreifen und den gewünschten Gang noch vor dem System einlegen. Bei unseren Testfahrten war das auch immer wieder mal der Fall, was aber kein Problem darstellte.
Honda hat das DCT der CRF1000L Africa Twin selbstredend auch für Offroad-Einsätze speziell abgestimmt. Dafür kamen neue Funktionen und spezielle Abstimmungen hinzu. Am rechten Lenkerende ist nun eine G-Drucktaste hinzugefügt. Bei deren Aktivierung in jedem Riding Mode werden auch Auf- und Abfahrten der Maschine erkannt und berücksichtigt, um dem Fahrer die Kontrolle zu erleichtern.
Fahrwerk und Bremsen CRF1000L Africa Twin 2016
Die Showa Upside-Down Teleskopgabel ist voll einstellbar, die Bremsanlage ist mit radial verschraubten, im Detail verbesserten Nissin Verkolbenzangen und schwimmend gelagerten 310 mm Wave-Bremsscheiben bestückt. Beim Showa Hinterraddämpfer der ProLink-Aufhängung kann die Federvorspannung praxisgerecht im Handumdrehen über einen Drehknauf eingestellt werden. Zusätzlich sind Zug- und Druckstufe der Dämpfung einstellbar. Wie die Dakar Rally-Schwester ist auch die neue CRF1000L Africa Twin mit Speichenrädern, vorne 21 Zoll und hinten 18 Zoll groß, bestückt. Vorne ist die Reifendimension 90/90-21 aufgezogen, auf das Hinterrad ein 150/70-18-Pneu.
LED, Sitzhöhe 850 bis 870 mm, 18,8 Liter Tank - Honda Africa Twin 2016
CRF Rally (Special Edition)
Africa Twin Tricolor (Special Edition)
Digital Silver Metallic
Matte Ballistic Black Metallic
Das Design-Motto der Enduro-Maschine lautete „Unlimited Adventure“. Das robuste, aber optisch leichte Bodywork präsentiert sich knapp geschnitten und ergonomisch optimiert, um das Handling zu unterstützen und ein perfektes Kontrollgefühl zu ermöglichen. Zu aufrecht komfortabler Sitzposition offeriert der Vorderbau ausreichend Wetterschutz, ohne den Fahrer übermäßig zu isolieren. Doppelscheinwerfer mit moderner LED-Lichttechnik erlauben neben bester Ausleuchtung bei Nachtfahrten einen markanten optischen Auftritt. Die Sitzhöhe lässt sich variabel über einen Bereich von 20 mm einstellen, von 850 bis 870 mm. Ein 18,8 Liter-Benzintank sorgt dank moderatem Verbrauch (21,8 km pro Liter im WMTC-Messmodus mit DTC) für tourenfreundliche Reichweiten bis über 400 Kilometer.
Farben Honda CRF1000L Africa Twin 2016
Die Farbvariante CRF Rally nimmt die rote Farbgebung (Extreme Red/Victory Red Stripes) der CRF-Wüstenrenner auf. Die Tricolor-Option ist eine Hommage an die Lackierung der ersten Africa Twin, deren Farben und Dekorgestaltung hier eine Wiederkehr mit der neuen Africa Twin feiern; Lenker und Felgen sind dazu goldfarben ausgeführt