Probefahrt Royal Enfield Continental GT 535
Verfasst: Donnerstag 2. August 2018, 18:14
Schon mal ein Motorrad gefahren, das 2016 gebaut wurde, aber zum Zeitpunkt seiner Herstellung bereits über 50 Jahre alt war,
der Motor optisch sogar 80?
Welches über einen modernen seit 2007 gebauten EURO3 (jetzt sogar 4) Motor verfügt, der mit einem Kickstarter ausgerüstet ist und nahezu in allen Bereichen bemüht ist die Plomben aus den Zähnen zu schütteln?
Der erbarmungslos nicht ausreichend festgezogene Schrauben und Muttern abzuwerfen bemüht ist und auf Nimmerwiedersehen
verschwinden zu lassen?
Ein Motorrad, dass einem bei Tempo 80 den subjektiven Eindruck vermittelt, schnellstens das Tempo zu reduzieren, da ansonsten:
a) Der Entzug des Führerscheins droht, da man viel zu schnell unterwegs ist
b) Der Motor jeden Augenblick platzt
c) Beides eintritt
Dann empfehle ich eine Testfahrt mit der Continental GT 535. Eine Zeitreise in die roaring 60s, als Motorräder nur etwas für richtige Männer waren und Mädels selbst fahrend auf dem Motorrad eher die Ausnahmen waren.
Was passiert wenn 21KW auf 185kg treffen ist im Normalfall nicht der Rede wert. big_hihi1
Aber wie diese Leistung hier geliefert wird, zauberte zumindest mir ein Lächeln über die Lippen. Im Stand spürt man das tiefe Blubbern eines langhubigen Einzylinders, unaufgeregt, lässig schüttelnd und irgendwie ungemein beruhigend. Erster Gang - die leichtgängige Kupplung kommen lassen, das Standgas etwas erhöhen und los geht’s.
Aber gemach: Es ist ein klassischer Langhuber, der seine Leistung nicht via Drehzahlen generiert. Im Gegenteil, ausdrehen bringt nichts! eusa_naughty
Es erhöhen sich dadurch lediglich die Drehzahlen, die Lautstärke, die Vibrationen aber keineswegs die Leistung. Besser bei 3-4000 in den nächsten Gang, des sauber und leicht schaltbaren Getriebes schalten und den „Druck“ spüren, wenn die Conti Fahrt aufnimmt. Dann - im 5. Gang angekommen - sich irgendwo auf ein angenehmes Tempo festlegen und laufen lassen.
Und das macht sie auch auf schlechterer Wegstrecke. Der Geradeauslauf ist nicht zu erschüttern (soweit ich das bisher beurteilen konnte), in Kurven liegt sie stabil und hält den einmal eingeschlagenen Kurs stoisch ein. Die Fahrwerkseinstellung möchte ich einfach als gelungen bezeichnen. eusa_clap
Auch die Bremsen machen das was sie sollen. Sicher gibt es besseres auf dem Markt, aber in welcher Preisregion bewegen wir uns denn dann und jetzt? eusa_think
Die Conti ist kein Reisedampfer, obwohl da sicher mehr möglich ist, als manch einer denkt. Sie ist das Motorrad für die Feierabendrunde, für eine Ausfahrt zum Kaffee oder zum Eis – gerne auch etwas zügig. Sie ist aber definitiv kein Fahrzeug zum Rasen. Sie lebt von den Emotionen, ähnlich einer alten Guzzi, Duc oder BSA. Und sie will wie diese pfleglich behandelt werden. Kurze Ölwechsel- und Serviceintervalle sind unumgänglich wenn man lange Spaß an dem Eisen haben möchte. Und es ist ein Jungbrunnen, denn ich wurde an die Anfänge meiner Motorradleidenschaft katapultiert und da war ich ein paar Jahre jünger - und dieses Gefühl ist durch nichts zu ersetzen.
der Motor optisch sogar 80?
Welches über einen modernen seit 2007 gebauten EURO3 (jetzt sogar 4) Motor verfügt, der mit einem Kickstarter ausgerüstet ist und nahezu in allen Bereichen bemüht ist die Plomben aus den Zähnen zu schütteln?
Der erbarmungslos nicht ausreichend festgezogene Schrauben und Muttern abzuwerfen bemüht ist und auf Nimmerwiedersehen
verschwinden zu lassen?
Ein Motorrad, dass einem bei Tempo 80 den subjektiven Eindruck vermittelt, schnellstens das Tempo zu reduzieren, da ansonsten:
a) Der Entzug des Führerscheins droht, da man viel zu schnell unterwegs ist
b) Der Motor jeden Augenblick platzt
c) Beides eintritt
Dann empfehle ich eine Testfahrt mit der Continental GT 535. Eine Zeitreise in die roaring 60s, als Motorräder nur etwas für richtige Männer waren und Mädels selbst fahrend auf dem Motorrad eher die Ausnahmen waren.
Was passiert wenn 21KW auf 185kg treffen ist im Normalfall nicht der Rede wert. big_hihi1
Aber wie diese Leistung hier geliefert wird, zauberte zumindest mir ein Lächeln über die Lippen. Im Stand spürt man das tiefe Blubbern eines langhubigen Einzylinders, unaufgeregt, lässig schüttelnd und irgendwie ungemein beruhigend. Erster Gang - die leichtgängige Kupplung kommen lassen, das Standgas etwas erhöhen und los geht’s.
Aber gemach: Es ist ein klassischer Langhuber, der seine Leistung nicht via Drehzahlen generiert. Im Gegenteil, ausdrehen bringt nichts! eusa_naughty
Es erhöhen sich dadurch lediglich die Drehzahlen, die Lautstärke, die Vibrationen aber keineswegs die Leistung. Besser bei 3-4000 in den nächsten Gang, des sauber und leicht schaltbaren Getriebes schalten und den „Druck“ spüren, wenn die Conti Fahrt aufnimmt. Dann - im 5. Gang angekommen - sich irgendwo auf ein angenehmes Tempo festlegen und laufen lassen.
Und das macht sie auch auf schlechterer Wegstrecke. Der Geradeauslauf ist nicht zu erschüttern (soweit ich das bisher beurteilen konnte), in Kurven liegt sie stabil und hält den einmal eingeschlagenen Kurs stoisch ein. Die Fahrwerkseinstellung möchte ich einfach als gelungen bezeichnen. eusa_clap
Auch die Bremsen machen das was sie sollen. Sicher gibt es besseres auf dem Markt, aber in welcher Preisregion bewegen wir uns denn dann und jetzt? eusa_think
Die Conti ist kein Reisedampfer, obwohl da sicher mehr möglich ist, als manch einer denkt. Sie ist das Motorrad für die Feierabendrunde, für eine Ausfahrt zum Kaffee oder zum Eis – gerne auch etwas zügig. Sie ist aber definitiv kein Fahrzeug zum Rasen. Sie lebt von den Emotionen, ähnlich einer alten Guzzi, Duc oder BSA. Und sie will wie diese pfleglich behandelt werden. Kurze Ölwechsel- und Serviceintervalle sind unumgänglich wenn man lange Spaß an dem Eisen haben möchte. Und es ist ein Jungbrunnen, denn ich wurde an die Anfänge meiner Motorradleidenschaft katapultiert und da war ich ein paar Jahre jünger - und dieses Gefühl ist durch nichts zu ersetzen.