Testbericht Ducati Diavel Carbon
Verfasst: Donnerstag 29. Oktober 2015, 21:45
Ich hatte heute die Möglichkeit, die Ducati Diavel Carbon ausgiebig zu testen.
First of all, die Technischen Daten:
Testastretta 11°, flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder in L-Form, 4 Ventile pro Zylinder, desmodromisch gesteuert
1198.4ccm
Leistung: 162 PS (119 kW) bei 9250 U/min
Drehmoment:130,5Nm bei 8000 U/min
Elektronisch geregelte Kraftstoffeinspritzung, elliptische Drosselklappen, Ride by Wire
Schalldämpfer aus nicht rostendem Stahl mit externer Abdeckung aus gebürstetem Edelstahl; Katalysator und 2 Lambdasonden, Sammler mit schwarzer Zircotech-Keramikbeschichtung
Getriebe
6-Gang
Primärantrieb
Geradverzahnte Getriebezahnräder; Übersetzungsverhältnis 1,84:1
Überstzungsverhältnis
1=37/15 2=30/17 3=27/20 4=24/22 5=23/24 6=22/25
Sekundärantrieb
Kette: 525er Teilung; Ritzel 15 Zähne; Kettenblatt 43 Zähne
Kupplung
Hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Kupplung im Ölbad mit Anti-Hopping Funktion und Servo Unterstützung
Rahmen
Gitterrohrrahmen aus Stahlrohr mit Dark Chrome Lackierung
Vorderrad Federung
Komplett einstellbare Upside-Down Gabel mit 50mm Standrohrdruchmesser, DLC Beschichtung
Vorderrad Felge
Geschmiedete Marchesini 10-Speichen Leichtmetallfelge 3,50 x 17 Zoll
Vorderrad Bereifung
120/70 ZR 17 Pirelli Diablo Rosso II
Hinterrad Federung
Progessiv angesteuertes Mono-Federbein, komplett einstellbar. Einarmschwinge aus Aluminium
Hinterrad Felge
Geschmiedete Marchesini 10-Speichen Leichtmetallfelge 8,00 x 17 Zoll
Hinterrad Bereifung
240/45 ZR17 Pirelli Diablo Rosso II
Federweg vorne
120 mm
Federweg hinten
120 mm
Bremse vorne
2 halbschwimmend gelagerte Bremsscheiben mit 320mm Durchmesser, radial montierte Brembo M4-32 Monobloc-Bremssättel mit 4 Kolben, ABS serienmassig
Bremse hinten
Bremsscheibe mit 265mm Durchmesser, 2-Kolben Bremssattel, ABS serienmassig
Cockpit
Am Lenker verbautes LCD Cockpit, TFT Farbdisplay am Tank
Trockengewicht
205 kg
(Kopiert von der Ducati - Seite)
Das Moped lässt sich an und für sich sehr einfach fahren, jedoch ist sie durch den monströsen Hinterreifen ein wenig in der Handlichkeit beschränkt. Da der Vorderreifen ein Stinknormaler 120/70 ist, stimmen die kompletten Dimensionen nicht wirklich überein.
Die haben in Bologna einen Motor übrig gehabt, und das komplette Konzept der Designabteilung überlassen. Herausgekommen ist ein perfekter Caferacer, der ein absoluter Hingucker ist. Anfangs hat mir dieses Tier überhaupt nicht gefallen, doch mittlerweile muss ich sagen, dass es ein wirklich gelungenes Konzept ist.
Die Beschleunigung (vor allem im Sport - Modus) ist einfach unglaublich!!! Ich bin sowas böses noch nie gefahren. Der Motor röhrt und röchelt mit einer höllischen Brachialität, die direkt die Leistung dessen wiederspiegelt. Untertourig und langsam fahren ist eigentlich nicht möglich, da dann das ganze Bike der Meinung ist, alle Schrauben von sich zu werfen. Es schüttelt und vibriert dann, dass man echt Angst bekommt, dass die Kiste auseinander fliegt.
Bei hohen Geschwindigkeiten, fehlt ein vernünftiger Windschutz, wobei dieser dem Design wohl eher hinderlich wäre. Ich bin heute mal kurz 190 gefahren, und dachte, es weht mich vom Moped. Man kann sich dann nur noch festhalten. Jedoch erscheint mir das Motorrad dafür eigentlich nicht gebaut zu sein.
Eignen tut sich die Diavel vor allem für angenehme Landstrassen, auf denen man schön entlang cruisen kann. Die Leistung dient der Angeberei und ist Sinnvoll bei Überholmanöver. Um Strecke zu machen, ist sie nicht wirklich geeignet. 100 km sind dann doch genug. Wer ein eher dickes Portmonaise hat, kann sich so ein Monster in die Garage stellen, um hin und wieder ein wenig Spass zu haben. Ich denke, dafür ist sie entwickelt worden.
Nichts desto Trotz, Spass macht das Ding schon wirklich, aber Alltagstauglich ist sie nicht. Für einen, wie wir, ist dann doch eher ne BMW 1200 GT, Multistrada, o.ä. geeignet. Wer genug Geld hat, kann sowas als absolutes Spassmobil sich in die Garage stellen.
Als ich dann heute abend wieder auf meiner Diva saß, wusste ich, wo ich wirklich hingehöre.